POLARFISCHER
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Robin und Vitus

Galerie

Robin mit Polarfischer Alwin -Vitus


Gut so

„Gut so!“ lobt Robin seinen vierbeinigen Gefährten und streicht ihm sanft über den Kopf, denn Vitus sitzt aufmerksam neben Robins Rollstuhl.

Der 10-jährige streckt seinen Zeigefinger hoch und gespannt schaut der Labrador zu ihm auf „Was darf ich als nächstes tun?“ steht förmlich in seinem Hundegesicht geschrieben. „ Bring  Käppi“, sagt Robin und deutet quer durch den Raum zum gegenüberliegenden Regal. Sofort macht sich Vitus fröhlich wedelnd auf den Weg, findet nach kurzem Schnuppern die Mütze und nimmt sie zart mit dem Maul auf. Freudig legt er sie Robin auf den Schoß und setzt sich dann ruhig hin. „Gut so!“ lobt Robin erneut.

Ein Schlüsselwort der Ausbildungsleiterin Tatjana Kreidler, die Vitus und viele andere Retriever zu Assistenzhunden ausgebildet hat. Lob und positive Bestätigung sind die Basis ihrer Arbeit.

Seit Juni diesen Jahres sind Robin und der 3-jährige Vitus ein Team. Zwei Jahre Ausbildungszeit lagen hinter dem klugen Labrador, als Robin ihn kennen lernte.

Nach langen Monaten und vielen gemeinsamen Trainingseinheiten konnten die beiden im Sommer als „Team“ in ihren Alltag entlassen werden.

Seit dieser Zeit begleitet Vitus nun das Leben des 10jährigen Robin Lange aus Köln, der durch eine spastische Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen ist.

Die Aufgaben des Hundes sind dabei sehr vielseitig. Er öffnet für Robin Türen, hebt diverse Gegenstände auf, und bringt sie ihm, betätigt Lichtschalter und vieles mehr.

Mindestens ebenso wichtig wie diese konkreten Hilfen ist aber die emotionale und die psychische Komponente des Zusammenspiels der beiden.
Als treuer Freund hört Vitus immer zu, lässt sich sein schwarz glänzendes Fell kraulen, kuschelt mit Robin im Körbchen und gibt ihm jede Menge Sicherheit durch seine Anwesenheit, denn er kann Hilfe holen, wenn es nötig ist.  Auch  Robin hat gelernt, Verantwortung für seinen Freund zu tragen. Das gibt ihm viel Selbstwertgefühl. Und nicht nur das. Sein Begleiter ist auch in der Schule dabei und macht ihm den Kontakt zu anderen Kindern viel leichter.  Robins Sprache und sein Sozialverhalten haben sich spürbar verbessert – das stellt auch erstaunt und voller Freude seine Lehrerin fest.
Eine Kettenreaktion positiver Begleiterscheinungen hat eingesetzt, als Assistenzhund Vitus bei den Langes eingezogen ist. Das Leben der gesamten Familie ist fröhlicher und offener geworden.

Nach der Schule haben Robin und Vitus, der sich als ein echter Polarfischer erweist, ein großes gemeinsames Hobby:

Das Dummytraining. Robins Ehrgeiz und Vitus´ freudiger Arbeitseifer ergänzen sich prächtig. So konnten die beiden schon in der frühen Phase der gemeinsamen Arbeit bei einem WorkingTest erstaunliche Erfolge verbuchen: beim CWT in Wiesbaden, im Mai 2007, belegten sie in ihrer Klasse den 2. Platz. Alle beteiligten Richter, Teilnehmer und Helfer waren beeindruckt von der exakten Arbeit des jungen Teams. Sogar zwei Tageszeitungen berichteten von ihnen. Die Richter, Rupert Hill sowie Lynn und Malcolm Stringer aus England waren so fasziniert, dass sie Robin und Vitus am nächsten Tag im Ausbildungszentrum des Vereins noch eine private Trainingseinheit zukommen ließen. Eine große Ehre, das wusste Robin.


Hinter der Geschichte von Robin und Vitus steht Vita e.V.  
Tatjana Kreidler hat den Verein im Jahre 2000 gegründet und deutschlandweit schon 13 Teams erfolgreich ausgebildet. Unter den strengen Augen des Verbandes Assistance Dogs Europe (ADEu) , der den Verein als akkreditiertes Mitglied schätzt, wird sehr sorgfältige Arbeit geleistet.

Vita e.V. lebt von Spenden.
Der aufmerksame und arbeitsfreudige Rüde Vitus wurde von Lexa Klein von Wisenberg gespendet.

Das Team Robin und Vitus wurde durch „Ein Herz für Kinder“  finanziert und durch die geduldige, professionelle und detailgenaue Arbeit von Tatjana Kreidler ermöglicht.  

Gut so.


© 2007 Fotos und Bericht: Vita e.V. Tatjana Kreidler



Bericht vom 22. April 2014 :
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